Finalist 2025
«Ein Orchester», 2025
Mit: Snejana Prodanova, Larissa Rapold, Marianna Angel, Dieter Roth, Augustin Lipp, Leon Rüttinger, Raphael Rossé, Oskar Szutenberg, Noah Rees sowie verschiedene Versionen von Ott
Das Ott Orchester formiert sich anlässlich des Performancepreises als offenes Ensemble – nicht als Konzert im klassischen Sinn, sondern als situative musikalische Intervention, in der Raum, Publikum, Möbel, Körper und Klang gemeinsam ein provisorisches Orchester bilden. Es umfasst nicht nur Musiker:innen, sondern auch Tänzer:innen, Schriftsteller:innen, Romanfiguren, eine Schlange und einen Holzbildhauer. Eine Partitur gibt es kaum; Struktur entsteht im Moment durch Missverständnisse, Sorry, Anmerkungen, Reaktion und Resonanz.
Durch Zuhören als Form des aktiven Mitwirkens entsteht ein flüchtiger Ausstellungsraum. Improvisation wird innerhalb des Orchesters als System zwischen Ordnung und Unordnung verstanden, das auf Vertrauen, Risiko, gegenseitiger Aufmerksamkeit und vor allem dem Zuhören basiert. Das Orchester bildet einen Möglichkeitsraum, der sich ständig verändert und seine eigenen Bedingungen reflektiert – ein offenes, ökologisches Verfahren kollektiver Präsenz.
Fotos: Karin Salathé